Auferstehungskirche
Historie der Auferstehungskirche und der evang.-luth. Kirchengemeinde im Westend
1. Entwicklung des evang.-luth. Pfarrsprengels München-Westend
Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Westend etwa 3500 evangelische Christen.
1894 gründeten diese eine Kinderbewahranstalt in der Ligsalzstraße, um Eltern zu entlasten und die christliche Bildung der Kinder zu fördern.
1904 erhielt das Westend einen ständigen Seelsorger, blieb aber ein Sprengel von St. Matthäus.
Am 1.10.1913 konnte der Wohnsitz des Seelsorgers, der immer noch Stadtvikar von St. Matthäus war, ins Westend verlegt werden.
1917 wurde die Schaffung der Stelle eines Hilfsgeistlichen genehmigt, die aber wegen des I. Weltkrieges erst 1919 besetzt werden konnte.
Am 1.6.1921 wurde der Sprengel Westend zur selbständigen Tochtergemeinde erhoben und am 6.10.1922 ein erster ständiger Geistlicher im Westend installiert.
2. Im Februar 1923 erfolgte die Erhebung zur selbständigen Pfarrei in München-Westend
Der erste Pfarrer an der Pfarrei München-Westend war Pfarrer Friedrich Nägelsbach von 1924 bis 1929. Sein Nachfolger wurde Pfarrer und Kirchenrat Georg Höhberger von 1929 bis 1955. Der Name „Auferstehungskirche“ kam erst mit dem Bau der Kirche zustande und wurde am 10. Mai 1930 beim Landeskirchenrat offiziell beantragt. Die Genehmigung des Namens erfolgte mit Schreiben vom 28. Mai 1930.
Erstmalig findet sich der Name „Auferstehungskirche“ im Protokoll über die Jahresversammlung des Evang. Vereins vom 17. Februare 1930. Auch im Vertrag zwischen der Gesamtkirchenverwaltung und der Firma Moll vom April 1930 über den Bau der Kirche wird diese als Auferstehungskirche bezeichnet.
3. Der Evang. Verein und sein Bemühen um eine eigene Kirche im Westend
Die Entstehung der Evang.-Luth. Auferstehungskirche im Münchner Westend hat eine längere Vorgeschichte. Diese ist engstens verknüpft mit dem Wirken des „Evang. Vereins München-Westend e.V.“, der - 1903 gegründet - bis auf den heutigen Tag existiert.
Die evangelischen Christen des Westends wurden zunächst durch die Pfarrei St. Matthäus versorgt, dessen vierten Sprengel sie bildeten. Dieser Sprengel wurde von einem Vikar der Matthäuskirche betreut, so dass Taufen, Trauungen und Abendmahlsfeiern in der weit abgelegenen Pfarrkirche St. Matthäus von einem Pfarrer gefeiert werden mußten.
Der sonntägliche Gottesdienst fand dagegen im umgeräumten Kinderheimsaal in der Westendstr. 125 statt. Die evangelischen Kinder im Westend hatten auch keine eigene Schule, sondern mußten weite Schulwege zur Hirschberg- oder Herzog-Wilhelm-Schule zurücklegen.
Mit diesen Zuständen befaßten sich zwei Versammlungen der Protestanten im Westend während des Jahres 1903, die aber ohne konkrete Ergebnisse verliefen. Dies veranlaßte das Gemeindeglied Sebastian Luft, eine feste Organisation der evangelischen Westendler zu schaffen, die mit Nachdruck bei den Behörden die Interessen der Protestanten vertreten könnte. So wurde zur Gründung eines Vereins aufgerufen. Zur Gründungsversammlung dieses Vereins am 11. Oktober 1903 erschienen nur 13 Personen in“ Bergmanns Bierhallen“, die aber noch am gleichen Abend einen 12köpfigen Ausschuß wählten. Das war die Initialzündung für den Einsatz, eine eigene Kirche im Westend anzustreben. Fast 20 Jahre später zeigten sich erste Erfolge. So konnte im Jahr 1921 mit Unterstützung der Gesamtkirchenverwaltung (GKV) ein Grundstück für den Bau einer Kirche und eines Gemeindezentrums von der Familie Wagner, der Besitzering der Augustiner Brauerei, an der Geroltstraße zwischen Kazmair- und Gollierstraße - 2800 qm - gekauft werden.
Es dauerte noch bis 1930 bis mit dem Bau der Auferstehungskirche begonnen werden konnte.
Für den Bau der Kirche konnte der Architekt German Bestelmeyer gewonnen werden. Die Bauausführung übernahm die Firma Moll. Der Tag des Baubeginns wurde auf den 8. Mai 1930 festgelegt. Am 15. Juni fand die Grundsteinlegung. Es sollen 9 - 10000 Menschen der Grundsteinlegung beigewohnt haben.
Der Bau ging zügig voran. Das Richtfest konnte am 16. Oktober 1930 gefeiert werden. Da ragte der 48 m hohe Turm schon stolz über das Häusermeer im Westend. Am 9. November wurden die 5 Glocken geweiht und im Turm installiert. Ein knappes Jahr später am 25. Oktober 1931 wurde die Auferstehungskirche eingeweiht.
4. Die Auferstehungskirche – von 1931 bis heute
Die Auferstehungskirche liegt im Westend, einem Stadtviertel Münchens, das von der Martin-Greif-Straße und der Theresienwiese zur Stadtmitte hin begrenzt wird, dessen andere Grenzen aus Bahngleisen bestehen, die sich – vom Hauptbahnhof kommend - in einem großen Bogen gen Süden wenden. Ziemlich genau im Zentrum dieses Dreiecks liegt die einzige evang.-luth. Pfarrkirche dieses Viertels.
Im zweiten Weltkrieg blieb die Kirche weitgehend verschont. Dagegen wurde das Pfarrzentrum in der Westendstr. 125 vollständig zerstört und damit auch das gesamte Archiv, alle Bücher und alle gesammelten Unterlagen.
1953 wurde das Pfarrhaus errichtet und zwei Jahre später das Gemeindezentrum zwischen Kirche und Pfarrhaus gebaut.
Der heutige Kirchensprengel der Auferstehungsgemeinde schließt den Stadtbezirk 8 (Schwanthalerhöhe/Westend) ein und ragt darüber hinaus ein bisschen in die Stadtbezirke Sendling, Laim und Ludwigs-/Isarvorstadt hinein.
5. Chronik der Pfarrer:innen und Diakon:innen an der Auferstehungskirche vom Anfang der Gemeinde bis heute
Pfarrerin Eszter Huszar-Kalit – seit 2020
Pfarrer Bernd Berger – seit 2019
Pfarrer Karl Mehl – 2017–2020
Pfarrerin Silke Höhne – 2011–2017
Diakonin Melanie Stefan – seit 2011
Pfarrerin Dr. Iris Geyer – 2004–2018
Diakon Rolf Schrank – 2005–2010
Diakon Herbert Hofmann – 1991–2004
Diakon Sighart Siedentop – 1975–1991
Diakon Wolfgang Müller – 1970–1975
Diakon Heinrich Öffner – 1928–1970
Pfarrer Manfred Staude – 1990–2003
Pfarrer Günter Mäder – 1976–1990
Pfarrer Werner Hirsch – 1967–1976
Pfarrer Benno Kraeter (Amtshilfe auf der Stelle eines Vikars) – 1961–1968
Pfarrer Eugen Egg – 1955–1967
Pfarre KR Georg Höhberger – 1929–1955
Pfarrer Friedrich Nägelsbach – 1924–1929