Garten: Passionskirche

Das Projekt "Phänologischer Garten"

Der Phänologische Garten ist seit Juli 2020 mit dem Beschluss des Kirchenvorstandes das Leuchtturmprojekt in der Umweltarbeit der Passionskirche.
Seit Pfingsten 2021 steht das Projekt unter der Schirmherrschaft von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm.
Unter dem Link „Historie“ haben wir die Entwicklung von der Idee bis zum Baubeginn dokumentiert. 

Phänologie ist...

...die „Lehre von den Erscheinungen“. Dafür werden Pflanzen (oder auch Tiere) im Jahresverlauf beobachtet und Veränderungen und auffällige Entwicklungen  mit ihrem Datum dokumentiert. Bei Pflanzen sind dies zum Beispiel der Tag der Blattentfaltung, das Datum der Blüte und die Fruchtreife. Daraus werden Gesetzmäßigkeiten über die Zeitverläufe abgeleitet und Zusammenhänge mit dem biologischen Rhythmus der Pflanzen und den Klima- und Umweltveränderungen ausgewertet und erforscht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sammelt zum Beispiel die Meldungen von ca. 1.500 phänologischen Beobachtern in Deutschland. Die Daten gehen ein in die Umwelt- und Klimaforschung und dienen auch der Landwirtschaft und der Medizin (Allergologie).
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaueberwachung/phaenologie/phaenol

Unsere Gemeinde möchte sich darum bewerben, Teil dieses Netzwerkes von ehrenamtlichen Datensammlern zu werden.

Ein phänologischer Garten ist...

...ein Ort, an dem wir das Sehen und Beobachten von Naturerscheinungen wieder entdecken können. Einen Ort, an dem Schulkinder im praktischen Tun die Freude an Naturbeobachtungen erleben.

Hierzu möchten wir uns mit weiteren interessierten Schulen vernetzen, die den Schülern - neben der Beobachtung - auch die Datensammlung und –dokumentation (zum Beispiel nach den Vorgaben des Deutschen Wetterdienstes) vermitteln können.

Meilensteine auf dem Weg zur Verwirklichung sind...

  • die Anlage der Gartenarchitektur

  • die Bepflanzung mit Bäumen, Heckenrondell, Sträuchern, Gräsern und Blumen

  • das Einsetzen des Taufsteins

  • das Aufstellen der Ruhebänke

Wir haben ein wunderbares erstes Gartenjahr durchlebt. Bis auf eine Pflanze - die Felsenbirne an der Mauer zur Tölzer Strasse - haben alle Pflanzen den Winter gut überstanden und sind angewachsen. Große Freude!!

Auf einen prachtvollen Sommer, in dem die Hummeln und Bienen den Garten für sich entdeckt und eingenommen haben, folgte ein bunter Herbst.

Jetzt warten wir auf den Taufstein, der im Zentrum des Wegekreuzes aufgestellt werden wird.

Es wird ein Findling aus dem Alpenraum sein, den ein junger Steinmetz-Meister in Bearbeitung hat.

Die Bänke, die in der Gartenmitte den Taufstein umrahmen werden, können auf Grund von Lieferengpässen erst im Frühjahr aufgestellt werden.

Garten: Gethsemanekirche

Garten Gethsemane

Bei uns sind Bienen herzlich willkommen!

Im Frühjahr liefern folgende Stauden und Zwiebelblumen die erste Nahrung: Schneeglöckchen, Winterling, Krokus, Scilla, Traubenhyazinthe, Leberblümchen, Gänsekresse, Lungenkraut, Blaukissen, Silberwurz, Steinkraut, Vergissmeinnicht, Maiglöckchen, Gemswurz und Goldnessel.

Frühblühende Sträucher sind: Schneeheide, Haselnuss, Kornelkirsche, Weide, Schlehe, Blut-, Gold- und Alpenjohannisbeere, Mahonie, Japanische Quitte, Weißdorn, Hartriegel, Mehlbeere, Stechpalme, Berberitze, Felsenbirne, Weigelie und alle Beerensträucher.

Im Sommer blühen diese Stauden: Fetthenne-Arten, Salbei, Ziermohn, die meisten Gewürzkräuter wie Salbei, Löwenschwanz, Thymian, Lavendel, Ysop, Schnittlauch, Borretsch und Weinraute. Außerdem Kugeldistel, Mädchenauge, Indianernessel, Sonnenbraut, Sonnenhut, Kokardenblume, Dost, Wasserdost und Weberkarde.
Dazu passen diese Sträucher: Fingerstrauch, Falscher Jasmin, Rosenhortensie, Kletterhortensie, ungefüllte Rosen und alle Wildrosenvarianten, Clematis, Wilder Wein, Liguster, Kolkwitzie, Bartblume, Heckenkirsche, Schneebeere, Roseneibisch und Felsenmispel.

Ein besonderes Augenmerk gilt dem Herbst. Denn dann wird das Nahrungsangebot geringer und das Wetter schlechter. Die Bienen können nicht mehr so häufig ausfliegen. Honigbienen brauchen dringend Spätsommer- und Herbstblüher. Blühende Pflanzen, die viel Pollen produzieren und so die Eiweißversorgung der Bienenvölker sichern. Alle ungefüllten Dahlien können beflogen werden. Außerdem Astern, Tagetes, Phacelia, Sonnenbraut, Herbstanemone, Topinambur, Zitronenmelisse, Boretsch, Wasserdost, Goldrute, Besenheide und Efeu.

Wir freuen uns über Schmetterlinge!

Und die Schmetterlinge freuen sich über uns, wenn wir eine Schmetterlingshecke anpflanzen. Folgende ungiftige Blütengehölze und Heckenpflanzen sind dafür geeignet, die meisten von ihnen kommen in freier Natur als Wildsträucher vor: Bartblume, Besenginster, Brombeere (benötigt als Kletterpflanze eine Kletterhilfe), gewöhnliche Felsenbirne, Haselstrauch bzw. Gemeine Hasel (wächst auch als Nussbaum), Himbeere, Schwarzer Holunder, Kreuzdorn, Lavendel, Liguster, Sal-Weide, Schlehdorn, Spierstrauch, Weißdorn.

Eine der beliebtesten Pflanzen für Schmetterlinge ist der Sommerflieder. Dieser Großstrauch ist ein Dauerblüher im Sommer und wird gerne für Blütenhecken eingesetzt. Er ist jedoch nicht heimisch in Deutschland und hat seine natürlichen Verbreitungsgebiete in Asien. Bei uns breitet er sich häufig unkrautmäßig aus. Für den Garten Gethsemane haben wir bewusst auf ihn verzichtet.

Schmetterlingshecken können gut mit krautigen Pflanzen und Blumen mit ausgeprägtem Nektar-Gehalt unterstützt werden: Blaukissen, Edeldistel, Echtes Eisenkraut, Fenchel, Fetthenne, Flammenblume, Flockenblume, Goldrute, Johanniskraut, Kugeldistel, Oregano/Wilder Majoran/Dost, Wiesensalbei oder Ysop.

Vögel können bei uns nisten, essen und singen

Heimische Wildsträucher sind ein wichtiger Bestandteil naturnaher Gärten. Ein Wildstrauch bietet im Vergleich zu exotischen Sträuchern deutlich mehr Tieren Lebensraum, Unterschlupf und Nahrungsgrundlage im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wildsträucher sind insbesondere Sträucher für Vögel und wer beabsichtigt, sich einen Garten für Vögel anzulegen, kommt nicht herum, auch Wildsträucher zu pflanzen.

Einige Wildstrauch-Arten wie Hunds-Rose, Schlehen oder Weißdorn-Arten können mit ihren Dornen die nistenden Vögel vor Fraßfeinden (z.B. Katzen) schützen. Haselnuss, Rote und Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Kratzbeere, Echte Brombeere, die an einer Kletterhilfe wächst oder die Heidelbeere, die als kleinere Abgrenzung gesetzt werden kann, dienen den Vögeln als Nahrung. Kornelkirsche und Sanddorn, Berberitze und Bocksdorn, Schlehe und Scheinquitte, Weißdorn, Wildapfel, Wildbirne und Felsenbirne tragen Früchte, die auch vom Menschen zu Heilzwecken oder für Wildfruchtmarmeladen genutzt werden können.

Ihre Pfarrerin Christine Glaser
und Ihre Umweltbeauftragte Dr. Birgitt Salamon

Garten gestalten statt Garten verwalten in der Passionsgemeinde

Als Kirchengemeinde sind wir mit einem großzügigen Gemeindegarten gesegnet. Ob Sommerfest oder Gottesdienst im Freien - unser Garten bietet herrliche Möglichkeiten! Und er braucht aufmerksame Zuwendung.
Diese leistet das Umweltteam „Passion in Grün“. Die Gruppe entscheidet in Absprache mit dem Kirchenvorstand und der Naturschutzbehörde, wie sich unser Garten entwickeln soll.

Ein Team aus wechselnden Freiwilligen kümmert sich um die Bestandspflege. Dazu gehören nicht nur Rasenmähen und Hecke schneiden sondern auch die regelmäßige Überprüfung der Verkehrssicherheit.
Wir sind dafür verantwortlich, dass keine Gefahr für Dritte von unserem Grundstück ausgeht. Es bedeutet, dass Bäume geschnitten, manche sogar gefällt werden müssen.
Manchmal brauchen wir auch einen Gutachter, der eine Resistographenmessung macht. Das ist eine Art Röntgenbild für Bäume, das uns Aufschluss über ihren Gesundheitszustand gibt. Je nach Ergebnis werden erforderliche Maßnahmen umgesetzt. Auch die Pflegemaßnahmen für unsere Winterlinde, die als Naturdenkmal gilt, sind uns anvertraut.

Was das Gartenteam sonst noch macht?
Wir legen Komposte an, um ökologische Kreisläufe zu schließen und sorgen für Insektenweiden, um den Garten in einen vielfältigen Lebensraum zu verwandeln. Damit folgen wir dem Bayerischen Umweltgesetz,
und dem Volksbegehren zum Erhalt der Bienen. Ein verwilderter Teil des Gartens wurde 2019 gerodet. Hier wird ab 2021 ein phänologischer Garten entstehen, mit dessen Planung wir derzeit beschäftigt sind.
Und unsere Gemeindemitglieder haben uns in diesem Jahre viele Anregungen gegeben, was wir noch alles verwirklichen könnten.

Ach ja, freuen Sie sich mit uns: Aus dem Holz eines Kirschbaumes, den wir nicht mehr retten konnten, wird nun ein Holzbildhauer Skulpturen anfertigen, die wir im kommenden Jahr in einer Ausstellung zeigen werden.

Rechtliches

Mit einem großen Garten mitten in München heißt es verantwortlich umzugehen: Das tun wir. Deshalb gibt es bei allen genehmigungspflichtigen Maßnahmen wie zum Beispiel dem Fällen oder Schneiden geschützter Bäume eine enge Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde München:  Münchener Baumschutzverordnung

Alles, was wir in dem uns anvertrauten Naturraum jetzt und künftig gestalten, geschieht im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben: Naturschutzgesetz des Freistaates Bayern

Unsere Maßnahmen werden sorgfältig geplant, beantragt und nach Genehmigung in professionelle Hände gelegt. Was wir selbst leisten können und dürfen, wird von unseren engagierten Ehrenamtlichen im Umweltteam auf die Beine gestellt.

Und, Lust zum Mitmachen?  Dann hier melden: Pfarramt